Kuedo :: Severant
Planet Mu/Cargo
Wie aus der Zusammenführung von elektronischen Urformen und gegenwärtigen Geräuschvorlieben eine etwas andere Form von Post-Dubstep wird.
Zwei Details fallen einem sofort zu diesem Album ein. Da wären einmal die düsteren Klangflächen, die sich Vangelis für den Soundtrack zu „Blade Runner“ ausgedacht hat. Da wären aber auch die unter Pop fallenden Stücke von Nile Rodgers und Bernard Edwards für die romantische Komödie „Soup For One“. Dieses Werk der Filmkunst hat sich nicht annähernd so stark im Gedächtnis festgesetzt wie der Science-Fiction-Klassiker von Ridley Scott. Aber einen Song kennt man doch: „Why“ von Carly Simon. Kuedo bezieht diese beiden doch recht gegensätzlichen Aspekte in seine Musik mit ein. Früher hat er als eine Hälfte des Duos Vex’d ziemlich harten Dubstep abgeliefert. Dagegen ist das hier der reinste Luftkurort. Immer wieder übertüncht der Engländer sinistre Grundierungen und nach Chicago-Footwork-Muster gestrickte Beats mit vollmelodischen Passagen, unterstützt von Equipment, das sowohl 30 Jahre alt als auch neu sein kann. Obwohl die meisten Tracks auf dem Album kaum länger als drei Minuten dauern, entsteht zu keiner Zeit der Eindruck, als ginge es um Pop. Es gibt einen unterschwelligen Flow, der alles zusammenhält und der aus Severant ein Progstep-Opus macht. Dazu passt, dass man neben Vangelis immer wieder an Tangerine Dream denken muss. Kuedo ist mit der Musikkultur in seiner neuen Heimatstadt Berlin also bestens vertraut und macht was draus.
Key Tracks: „Scissors“, „Truth Flood“, „Flight Path“
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