Kode9 :: DJ-Kicks

!K7/Alive

Nicht nur Dubstep, aber dafür ein schöner Knoten in den Beinen

Per DJ-KICKS zum Dancefloor-Ritter geschlagen wird diesmal Kode9. Der Londoner DJ, Produzent, Labelbetreiber und Autor Steve Goodman wird allgemein für das immer noch grassierende Dubstep-Fieber mitverantwortlich gemacht. Als wollte er dieser Einschätzung entgegen treten, versammelt er hier aber auch Tracks, die ein ungleich weiteres Spektrum eröffnen. Fast programmatisch fehlt Burial, dessen in dieser Richtung wegweisendes Debüt Goodman einst auf seinem Label Hyperdub herausbrachte. Dafür aber finden sich neben dem erwartbaren Düstersound im Zeitlupentempo auch geradezu mathematische Rhythmus-Frickeleien, fröhlich funkende Prince-Imitationen, spartanisch stumpfer Minimal Techno und böse Broken Beats, die allen rhythmischen Gesetzen trotzen. Das ist sensationell abwechslungsreich, disqualifiziert diese DJ-KICKS aber auch als stromlinienförmigen Mix: Das hier kann man als Tanzbodenbeschaller nicht eben einfach mal so auflegen, um sich dann auf die Toilette zu verabschieden. Dazu sind viele der Tracks zu sperrig, zu avanciert, und mithin zu mutig die Sammlung. Dafür aber bekommt man einen ganz guten Eindruck, wie sich das aktuell anhört, wenn sich das Vereinigte Königreich einen Knoten in die Beine tanzt.

www.hyperdub.co.uk