Klotz+Dabeler – Menschen An Sich

Mit dem hoffnungslos in den 90-ern hängengebliebenen „Hunger“ eröffnen die an sich verdienten Almut Klotz (ex-Lassie Singers) und Rev. Christian Dabeler (u.a. Drehbuchautorfür Rocko-Schamoni-Filme und Musiker im Ensemble des Dieter Thomas Kuhn) ihr gemeinsames Debüt und mildern damit den Appetit des Hörers auf noch mehr Powerpop umgehend. Immerhin bietet das Stück aber an: „Ihr müsst dieses Lied auch nicht zu Ende hören“. Fair enough. Doch sind erstmal das folgende, unnötige Cover von Heiner Pudelkos unsterblichem „Was ich an dir mag“, die bereits beim Studieren der Tracklist übel aufstoßende, mit altbackenen elektronischen Sperenzchen kokettierende Neubearbeitung von Pink Floyds „WishYou Were Here“ und das dazwischen liegende, nichts mit den beiden gleichnamigen Jahrhundertwerken von Emily Bronte und Kate Bush (die ja wiederum von Floyd-Gitarre David Gilmour entdeckt wurde) gemein habende „Wuthering Heights“ überstanden, bricht das hymnische „Das Personal“ als strahlende Ausnahmeerscheinung durch die bisherigen abgedroschenen Instrumentierungen, die biedere Produktion und den konstruierten, frisch gebohnerten Trash-Charme. Die mit einer gesunden Portion Plemplem versehene Sozialkritik. Bitte bleiben“ und das dramatische Chanson „Happytown Beachclub“ verschaffen der Platte dann zwar ihre Legitimation, legen aber auch nahe, dass die Motivation dieses Duos wohl besser auf Kleinkunstbühnen umgesetzt worden wäre als auf einem Popalbum, das dem Zeitgeist uneinholbar hinterherhechelt und von Stereo Total schlichtweg besser gemacht wurde. www.zickzack3000.de