Kissogram – Nothing, Sir!

im Vorfeld hatten Jonas Poppe und Sebastian Dasse bereits ihren Sinn für Humor bewiesen, als sie mit Ingeborg Schnabel, einer freundlichen älteren Dame, einen Song produzierten, in dem sie über Katzen, Blumen und Politik sang. Ihr neues Album „Nothing Sir!“ beginnt mit einem in kleine Bits zerstückelten Grunge-Riff-Sample.dessenUrsprungauchnach mehrmaligem Hin- und Herspulen nichtaufzuspüren ist. Fast könnte man auch denken, die beiden würden dort ansetzen, wo sie mitihrem Elektro-Pop-Kracher“Cool Kids Can’t Die“ vor Jahren aufgehört haben. Doch dann kommt alles anders, und rhythmisch hoppelnd erzählt der Song von einem Autounfall mit Tierschaden. Auch sonst spinnen Kissogram in ihren Texten skurrile Gedanken vom König der Bussarde bis zu verliebten Managern und kalter Bettwäsche. Musikalisch schaffen die beiden es immerwieder, den Hörer zu überraschen: Nach Cembalo, Querflöte und orientalisch angehauchten Melodiebögen folgt Elektro-Blues. wunderbar einfache Popsongs („She’s an Apple Pie“)und LoFi-House. Der Pop-Entwurf, den die Berliner hier vorlegen, erinnert an andere Nonkonformisten wie Der Plan .Andreas Dorau. im letzten Stück sogar an Kurt Weill. und kommt trotz aller Zitatendichte unbeschwert und spielfreudig um die Ecke. VÖ: 27.4.

www.kissogram.de