Kid Loco :: Confessions Of A Belladonna Eater
F.L.O.R./Green United Music/Broken Silence
Der französische Produzent flirtet weiter heftig mit britischem Pop und elektronischen Beats.
Paris, Ende der Neunziger. Die Musiker der Hauptstadt haben genug von nationalen Pop-Quoten und machen Musik mit eindeutig internationalem Appeal. Kid Loco ist mittendrin und gibt mit A Grand Love Story die französische Antwort aufs allgemeine TripHop-Treiben. Alle denken, der ist es, aber so richtig wird dann doch nichts aus ihm. Gestört hat ihn das überhaupt nicht. So hatte er eben genügend Zeit, in Ruhe das zweitbeste Album seiner Karriere vorzubereiten. Eines, das bestätigt, dass er mehrere Rollen auf einmal spielen kann. Er erinnert an Zeiten, als er mit der Band Mega Reefer Scratch HipHop- und Reggae-Jams abgeliefert hat. Er covert Iggys „The Passenger“ (was nicht so ganz nötig gewesen wäre). Er rekapituliert den entspannten Frauenverführersound seiner Erfolgsphase. Und er zeigt, was für ein verdammt anglophiler Kerl er ist. Nicht so oft hofierte Vertreter des britischen Indie-Pop zitiert er besonders gerne. Die späten Madness, Robyn Hitchcock, The Pastels, Spiritualized tauchen immer wieder als Orientierungspunkte auf, ihr Einfluss verleiht den Songs besondere Pop-Qualität. Sicher: Kid Loco gerät damit nicht wieder ins Fahrwasser eines Trends oder auf die Playlist der Hipster-Partys. Aber dieser gewitzte Kerl kann es noch, keine Frage.
Key Tracks: „My Daddy Waza“, „The Morning After“, „I’m A Hero“
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