Katy Kirby

BLUE RASPBERRY

Anti (VÖ: 26.1.)

Die New Yorkerin feiert ihre Queerness mit glanzvollem Singer-/Songwriter-Pop.

Als ihr neues Album schon fast fertig war, fiel Katy Kirby auf, dass sie hauptsächlich queere Liebeslieder geschrieben hatte: ein Aha-Moment in eigener Sache sozusagen. Nach ihrem hochgelobten Debütalbum COOL DRY PLACE von 2021 komponierte die in Nashville geborene, mittlerweile in New York lebende Singer/Songwriterin nahtlos weiter, verfeinerte die Instrumentierung, probierte verschiedene Genres aus.

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Das Titelstück „Blue Raspberry“ war der erste neue Song: In ihm lebt Kirby ihre Verbundenheit zur Country Music aus, Country fernab von maskulinem Highway-Patriotismus, stattdessen sanft, glasklar, maximal minimalistisch – und ein eindeutig lesbischer/queerer Love Song, wie auch das von zurückhaltender Percussion getragene „Hand To Hand“ und die von Streichern untermalte Ballade „Salt Crystal“.

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Trotz der überwiegend leisen Töne und reduzierten Arrangements ist BLUE RASPBERRY ein Statement-Album, das Freiheit in jeder Beziehung feiert. Im letzten Stück „Table“ verlässt Kirby den Songwriter-Rahmen, lässt den Track in grungigem Noise-Rock explodieren. Der stilistische Twist repräsentiert den Inhalt, denn in „Table“ thematisiert Kirby ihre streng evangelikalische Erziehung, mit der ihr queeres Outing natürlich nicht konform geht. Streckenweise klingt Kirby noch ein bisschen verwundert von der eigenen Courage, macht jedoch einige mutige Schritte nach vorn.

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