Kanye West & MalikYusef – G.O.O.D. Morning, G.O.O.D. Night: Dusk G.O.O.D. Morning, G.O.O.D. Night: Dawn

Superstar, Spoken-Word-Kumpel und reichlich Kollaborateure beim ConSCiOUS-Rap-Treffen. Schon ein widersprüchlicher Typ, dieser Kanye West. Macht erst einen auf abgehoben, dann folgt der Rückzieher mit einer Herzschmerz-Vocoder-Oper, und jetzt erlebt er seine Wiedergeburt als Philanthrop. Bei dem ganzen Wirbel, der in letzter Zeit um Kanye West entstanden ist, hat man ganz vergessen, dass er auch ein eigenes Label hat. Das Logo von G.O.O.D. Music tauchte zwar auf den letzten Alben von Common und John Legend auf, doch darüber hinaus kam nicht allzu viel. Aber jetzt! Ein Rundumschlag mit 30 Tracks auf zwei CDs, entstanden mithilfevon bekannten und überhaupt nicht bekannten Zuarbeitern. Dabei wird man allerdings den Verdacht nicht los, dass sich hinter vielen Pseudonymen Kanye West selber verbirgt, die Stimmen klingen häufig nach ihm. KRS One, Twista, Adam Levine (Maroon 5) und Jennifer Hudson sind aber ohne Frage sie selbst. Insgesamt hat das nicht viel mit Hip-Hop zu tun. Wir vernehmen alten und neuen Soul in nahezu allen Facetten, Spoken-Word-Scancen, Doo-Wop-Einflüsse, Curtis-Mayfield-Anspielungen, die Hookline aus „Games Without Frontiers“, Rockiges und Techno-Ansätze. Alles wird auffällig entspannt und mit Emphase dargeboten, aus dem Leben gegriffene Textinhalte unterstreichen den Ernst der Lage.