Kanye West – 808S & Heartbreak

Der Meister versucht sich am Soul-Sound für die Retro-Zukunft. Erst hat er die Uni abgebrochen. Dann hatersich nachgemeldet und schließlich die Abschlussprüfung gemacht. Gedanken, was man als Akademiker anfangen soll, muss ersieh nicht machen. Kanye West hat abseits des Campus eine Riesenkarriere hingelegt und dabei für manche Neuerung gesorgt. Jetzt probiert er schon wieder etwas Anderes aus. Er rappt nicht, er singt. Nicht nur hier und da, sondern die ganze Zeit. Der Vocoder ist sein ständiger Begleiter, ebenso andere Geräte und Stilmittel aus den 8oern. Großflächiger, zum Teil bombastischer Synthesizersound zieht sich durch das gesamte Album. „WelcomeToHeartbreak“ erinnert an die Timbaland-Produktionen derjüngsten Zeit, während man in „Robocop“ auf eine eigenartige Mischungausdüsterem Maschinensound à la Nine Inch Nails und Eurodisco-Elementen trifft. „Say You Will“ ist eine Ballade, in dersich der Sound ähnlich wie einst in 10CC’s „I’m Not In Love“ verdichtet. Um diese Einflüsse herum kreist das Album. An die Vergangenheit erinnern bloß Castspiele von Youngjeezy und dem unvermeidlichen Lil Wayne. Für die höchsten aller hohen Weihen, den Doktortitel etwa, wird das wohl nicht reichen. Aber man merkt, wie Kanye West das Risiko beflügelt. Keine Selbstverständlichkeit für einen, der sich Superstar nennen darf.

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