Kali Uchis

Isolation

Universal

Die Sängerin entpuppt sich als romantischer Tausendsassa im Gravitationszentrum zwischen R’n’B, Pop und Dancehall.

Seit drei Jahren schwebt Kali Uchis nun knapp unter der gro­ßen Aufmerksamkeitsschwelle des US-Pop: Das Mixtape, „Por Vida“ manövrierte sie auf unsere Hotlist 2016. Sie sang für und mit Snoop Dog, Major Lazer und Tyler, The Creator. Wie weit sie ihr Netz mittlerweile gespannt hat, zeigt sich nun auf ihrem erstaunlich vielseitigen Debüt. Eine ganze Reihe von Gastmusikern wirft seine genreübergreifende Expertise mit in den Ring: u.a. Damon Albarn, Thundercat und Kevin Parker von Tame Impala.

Aber das warm glühende Kraftzentrum der Platte bleibt immer Uchis selbst. Ihre rauchige Stimme und romantisch-tragische Pop-Persona (all das erinnert in Momenten an Amy Winehouse, nur ohne die Selbstzerstörung) hält die Stücke zusammen. Die kann man zwar guten Gewissens als Mainstream-Pop bezeichnen – wenn auch mit großer Lust an Indie-Implikationen – aber weder einer bestimmten Zeit noch einem Ort zuschreiben.

Nach dem luftig-psychedelischen Bossa-Nova-Sound, der die Platte in „Body Language“ eröffnet, wechselt Uchis in der Folge zwischen Art Pop, R’n’B, Funk, Doo Wop und Reggaeton. „Just A Stranger“ verschwurbelt einen Radio-Beat zu einer schummrigen Neo-Soul-Nummer. In „In My Dreams“ schraubt Damon Albarn mit ihr an einer zuckerwattesüßen 80er-Casiotone-Nummer über ein Paradies, in dem die einzige Sorge dem nächsten Outfit gilt. Auf den Punkt bringt Uchis ihr Pop-Mantra an anderer Stelle. Wenn schon amerikanischer Traum, dann: „Why would I be Kim, I could be Kanye? In the land of opportunity and palm trees.“

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