Kakkmaddafakka
Diplomacy
Bergen Mafia / Rough Trade
Keine Crazyness mehr, das Kollektiv gibt jetzt den Melancholie-Indie-Beat.
In rund fünfzehn Jahren hat sich der Ruf des Sextetts als gaggig-verrückte Norweger zementiert. Bei jedem Song erwartet man diesen zackigen Indiepop-Takt, der immer mit dem Liveautritt in Festivalgröße im Hinterkopf geschrieben zu sein schien. Doch irgendwie sind die crazy Typen ins Grübeln gekommen. Ein Grund, neben dem logischen Drang nach Weiterentwicklung: Auch in ihrer Heimat, im norwegischen Bergen, ist der Klimawandel deutlich spürbar und so spielt er in die Albumthematik hinein.
Die vielen besonders heißen Tage in der Vergangenheit hätten den Ibiza-Party-Vibe der Band noch steigern können, stattdessen sind die Tracks nun einen ganzen Zacken melancholischer. Selbst die Liebe wird von ihnen gedämpfter gefeiert, als auf den letzten Veröffentlichungen. Trotzdem erlaubt die überglatte Produktion viele klassisch fluffige Pop-Augenblicke, die darauf ausgelegt sind, wirklich jeden ins Warme abzuholen. Kakkmaddafakka d’Azur quasi.
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