Justus Köhncke – Safe and sound

Es hat schon etwas von einer gewissen Ironie, dass nach Jahren von strictly minimal und strictly instrumental in den 90er-Jahren beim Kölner Kompakt-Label die Verpoppungsambitionen Anfang des laufenden Jahrzehnts- bis hin zur Singer/Songwriter- und Schlagerisierung von House – kaum messbare Impulse im Mainstream der elektronischen Minderheiten hinterließen. Und dann kommen einfach und ohne Vorankündigung die Franzosen daher und rocken den Dancefloor, bis die Bassbox knistert. Justus Köhncke ist auch so einer, der ein Doppelleben (so hieß sein 2OO5er Album) führt,genau genommen ist es ein Tripleleben zwischen Elektronikschlagern, Neo-Disco und fortgeschrittenen Klangbasteleien, safe and sound zeichnet sich aus durch die Abwesenheit von Elektronikschlagern und die Anwesenheit von (mehrheitlich) Neo-Disco und (wenigen) fortgeschrittenen Klangbasteleien. Köhncke hebt ein paarmal seine Visionen von Italo-Disco-Krachern auf die Meta-Ebene, webt Spuren von Deep House und Techno in seine Musik ein und covert Michael Rothers (NEU!, Harmonia)“Feuerland“,dessen Original aus dem Jahr 1976 man unter diesen Umständen heute gerne als Proto-Balearic-Entwurf neu bewerten kann. VÖ: 28.1.

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