Justice

HYPERDRAMA

Ed Banger/Because Music/Universal (VÖ: 26.4.)

Das Electronic-Duo klingt nicht mehr wie aus einem Guss, aber die Bässe knarzen immer noch schön.

Erkennungszeichen gilt es zu verteidigen. 2021 erhielt Justin Bieber eine Unterlassungsklage von Justice. Der Grund: Der Schriftzug und insbesondere das zum Kreuz stilisierte „t“ auf dem Cover seines Albums JUSTICE erinnerten das Elektro-Duo anscheinend an ihr eigenes Logo. Für das sollen die zwei Franzosen sogar ein Trademark angemeldet haben.

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Bieber und die zwei DJs werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Dafür sind Gaspard Augé und Xavier de Rosnay jetzt enger mit Kevin Parker, der als Tame Impala gleich zwei Auftritte auf dem neuen Album von Justice hat. Diese Stücke gehören zu den Highlights auf dem prominent besetzten HYPERDRAMA. Der dank Parkers Falsettgesang melancholisch geprägte Opener „Neverender“ lässt an die Sternstunden von Daft Punk denken und in „One Night/All Night“ knarzt der Bass besonders schön.

Die Vielschichtigkeit ist Segen und Fluch zugleich

Eine andere Klangästhetik probiert hingegen „Dear Alan“ aus: Hier wird French House mit Jean-Michel-Jarre-Reminiszenzen gekoppelt. Dann gibt es Verschnaufspausen wie einen langsamen Synthie-Orgel-Song mit dem neuseeländischen Musiker Connan Mockasin. Auch im Stück mit US-Star Miguel drosselt das Duo seinen Bombast-Sound und versucht sich an futuristischem R’n’B. Tracks wie „Generator“ erinnern hingegen an das wuchtige Debütalbum.

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Diese Vielschichtigkeit ist Segen und Fluch zugleich: Langweilig wird es auf HYPERDRAMA nicht, aber das Album spielt nicht mehr so gezielt auf eine spezifische Dekade wie etwa die Siebziger oder auf ein Genre wie Glamrock an. Deshalb klingt die Platte nicht wie aus einem Guss. Dabei gehört(e) doch auch das zu den Erkennungszeichen von Justice.

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