Jungstötter

ONE STAR

PIAS/Rough Trade (VÖ: 28.4.)

Der Ex-Sizarr-Sänger weiß, wie er Stille im Düster-Pop einsetzt.

Stille ist ein unterschätztes Element im Pop. Der Moment, wenn die Instrumente kurz verstummen, um den folgenden, alles umarmenden Refrain noch grandioser wirken zu lassen; die intime Stille, in der man die Sänger:in leise ins Mikro atmen hört. Fabian Altstötter weiß genau, wie er diese Stille einzusetzen hat.

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Auf seinem zweiten Album als Jungstötter macht der Ex-Sizarr-Sänger einen großen Sound-Sprung nach vorne. Die dichte Produktion auf ONE STAR vereint mal schwelgerische, mal knarzende Streicher, vertrackte Percussion und schwermütige Bläser mit Altstötters hochdramatischem, immer etwas zittrigem Gesang.

Zum ganz großen Wurf fehlt Abwechslung

Und lässt viel Raum für Stille: Bei „Sensation“ etwa, einer ruhigen E-Piano-Ballade, die nach rund einer Minute scheinbar aufhört. Der folgende Refrain kommt aus dem Nichts mit Trompeteneinwürfen, stotterndem Beat und desorientierenden, flirrenden Synths. So beeindruckend Produktion und viele kleine Sounddetails sind – zum ganz großen Wurf fehlt Abwechslung.

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Alles ist sehr düster, fast gruselig was Altstötter an Songs versammelt hat. Seltene Momente spröder Schönheit, wie ein himmlischer Chor heben etwa den Titeltrack auf ein anderes Level – und verstärken durch den Kontrast die beklemmende Grundstimmung sogar.

Autor: Elias Pietsch

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