Julian Dawson – Bedroom Suite

Nach hillbily zen, seiner Americana-lastigen Kooperation mit Ex-Byrd Gene Parsons, bringt der verlässliche Engländer kurz vor seinem 50. Geburtstag ein nicht weniger gelungenes, indes beschaulicheres und stärker britisch geprägtes Album an den Start. Die akkurat arrangierten Songs des Folkies mit der Pop-Ader kreisen thematisch zumeist um die zahlreichen Mysterien zwischenmenschlicher Beziehungen. Deren Spektrum von Anbetung „As Beautiful As You“ bis zum bitteren Ehekrieg in „Dreams Like Trains“, einem Duett mit Tochter Holly Dawson, analysiert der baumlange, barhauptige Poet mit scharfem Blick und viel Fingerspitzengefühl. Die von Dauerbrenner Dawson gewohnte Portion Humor fehlt natürlich auf bedroom suite auch nicht, etwa wenn er im schwungvollsten Stück des Albums zu Skiffle-Pop, Pubrock-Klängen und beatlesken Chören den Austausch des gewohnten Zeremonienmeisters in Liebesangelegenheiten einfordert: „We don’t need a priest, we need a referee.“