Jordan Rakei
Origin
Ninja Tune/Rough Trade (VÖ: 14.6.)
Da muss einer aus Neuseeland kommen, um dem Neo Soul zu zeigen, wo es lang gehen könnte.
Jordan Rakei hat einen langen Weg hinter sich: Geboren in Neuseeland, aufgewachsen in Australien, lebt er nun in London und hat sich vom Schlafzimmerproduzenten zum souverän post-eklektischen Zwischen-allen-Stühlen-Sitzer entwickelt.
AmazonNach dem musikalischen Sammelsurium seines letzten Albums WALLFLOWER, konzentriert er sich nun auf seine Idee von modernem Soul. Okay, auf mehrere verschiedene Ideen: Versiert kontrastiert Rakei in „Mind’s Eye“ einen emotionslos pumpenden Beat mit einer in den Unterleib fahrenden Bassline und konstruiert für „Oasis“ ein verwirrend komplexes Arrangement aus Jazz-Impressionen. In der ersten Single „Say Something“ aktiviert er seinen inneren Marvin Gaye und huldigt später in „Rolling Into One“ Sam Cooke.
Rakei gibt sich als folgsamer Zauberlehrling, einer, der über die Vorbilder hinauswächst, ohne ihre Ideale zu verraten. Seit Aloe Blaccs GOOD THING klang Neo Soul nicht mehr so schlüssig wie auf ORIGIN, das den Traditionen mit Respekt begegnet, ohne sie bloß devot zu reproduzieren.