Johnossi – All they ever wanted

Ihre ruhmreichen Supportkonzerte für Mando Diao und Razorlight kamen wohl nicht von ungefähr. Ebenso wie die Möchtegern-Gallaghers aus Schweden und die Boomtown-Rats-Kopisten aus England greifen die best buddies John Engelberg und Oskar „Ossi“ Bonde oft und beherzt in den Pool erfolgserprobter Hitbausteine. Alleine die ersten Töne ihres zweiten Albums wären ohne New Orders „Blue Monday“-Basslauf nicht denkbar Die Single „Party With My Pain“ bedient sich sogar nicht nur riffmäßig bei „Lump“ der Presidents Of The United States Of America, sondern copy+paste-et sogar die ersten beiden Textzeilen des Alternative-Oldies. Die Grenzen zwischen hommagierender Anspielung und geistigem Diebstahl sind zwar fließend, dennoch mussaufgrund der schamlosen Offensichtlichkeit hier auf erstes getippt werden. Denn die Schweden gehen einfach zu geschickt mit diesen „Samples“ um.Ähnlich werden annähernd allen Songs der ersten beiden Oasis-Alben lediglich kleine Versatzstücke entwendet und in einen gänzlich anderen Kontext eingepasst. So zieht dich dasvertraute Element in den Song hinein und lässt dir dann die Spucke austrocknen ob der satten Originalität, die sich im Inneren verbirgt. Allerdings offenbart diese sich erst bei den Live-Auftritten des Duos. Auf Platte wirken Sänger Johns Vokalausbrüche etwas zu konstruiert, und auch Ossis Schlagzeugspiel büßt an Dynamik ein. Dies als einzige, allerdings leider nicht unbedeutende Wermutstropfen eines Albums, das mindestens mit „Train Song“ und „Up In The Air“ zwei unverschämt mitreißende Indieclub-Evergreens liefert. Freunden des Debüts das Leben verschönert und die White-Stripes-Vergleiche als Hirngespinste entlarvt. Denn Ossi KANN Schlagzeug spielen. VÖ.28.3.

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