John Talabot :: Fin
Kosmisch, psychedelisch, balearisch - wie der spanische Produzent auf seinem Debütalbum House definiert.
Schon auf seiner Debüt-EP „My Old School“ hatte John Talabot 2009 den House-Begriff für sich umgedeutet. Das war ein drei Tracks langes, melodienreiches Spektakel, in dem Percussions den Ton angaben und im Track „Naomi“ die titelgebende Person prä-orgiastisch stöhnen durfte. Auf seinem Debütalbum geht der Produzent aus Barcelona einen ganz eigenen Weg, auf dem klassischer House mit nichtelektronischen Spielarten kombiniert wird. Wir wollen in diesem Zusammenhang nicht gleich ein Indietronics-Revival ausrufen, dazu ist die Musik Talabots dann doch zu sehr in oldschooliger elektronischer Musik verwurzelt. Aber ein Track wie „Journeys“, mit dem Gesang von Ehki Lopetegi von der spanischen Elektro-Punk-Band Delorean, klingt dann doch wie ein verlorener Shoegaze-Song, der sich an den Strand einer balearischen Insel verlaufen hat. In „Ore Y Sangre“ versteckt sich klassisches Songwriting unter einem Cosmic-Disco-Mäntelchen. Talabot benutzt die Mittel, die auch von 08/15-House-Producern angewandt werden. Aber das gewisse X, das er diesen Tracks zwischen atmosphärischer Dichte und kosmisch-psychedelischen Spielereien unterjubelt, macht den Unterschied. Und immer wieder arbeitet Talabot mit diesen polyrhythmisch verschachtelten Percussions, die manchmal an die Arbeiten Matias Aguayos erinnern.
Key Tracks: „Destiny (Feat. Pional)“, „When The Past Was Present“, „H.O.R.S.E.“
Story S. 27
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