John Maus

Addendum

Ribbon/Domino/GoodToGo

Weirdo Music forever! Der Nachtrag zu SCREEN MEMORIES.

Es ist kompliziert: ADDENDUM ist das fünfte Album von John Maus und dann doch irgendwie nicht. Es liegt als Bonus-LP der limitierten und durch Vorbestellungen schon vor Veröffentlichung vergriffenen Sechs-Vinyl-Box mit dem Gesamtwerk des 38-jährigen Künstlers bei und wird nun auch als CD außerhalb des Sets veröffent­licht. ADDENDUM ist der Nachtrag, der Anhang zum 2017er-Album SCREEN MEMORIES, bei dessen Sessions Maus bemerkt haben will, dass er ja Material für zwei Alben aufgenommen hat.

Während SCREEN MEMORIES um eine „professionellere“ Produktion bemüht war, kippt der Habitus der zwölf Songs auf ADDENDUM wieder rüber in den dumpfen Wohnzimmercharme der frühen Platten. Das wird auch mit dem Covermotiv symbolisiert. Es ist die schlechte Reproduktion des Covers des ersten Maus-Albums LOVE LETTERS FROM HELL, das im Oktober 2000 nur auf CD-R veröffentlicht wurde.

John Maus verhandelt auch hier mit den Mitteln der käsigen Variante der 80er-Jahre (aka Synthie-Pop) Barock- und Renaissance-Musik. Zwischen potenziellen Hits („Episode“, „Middle Ages“) gibt es reduzierte Fingerübungen („Drinking Song“), die polyphonen Synthesizer-Kaskaden, die Funkbässe, die Gitarrensoli, der Gesang, der Reichtum an Melodien, die Dramatik einzelner Stücke ordnen sich dem Sounddesign unter, das wie ein grauer Schleier über diesen Songs liegt.

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