John Martyn – Classics

well kept secret hat der Mann aus Glasgow einst in schöner Selbstironie eine seiner Platten genannt. Wie, wahr: Obwohl sein Debüt lonoon conversation bereits 1967 erschienen ist und er seither nicht aufgehört hat, Album um Album mit markanter Stimme, sensationellem Gitarrenspiel, namhaften Begleitern (Richard Thompson, Steve Winwood, Phil Collins und vielen anderen) und famosen Songs zwischen Folk und Reggae. Blues und TripHop, Rock und Jazz zu veröffentlichen; obwohl Kollegen ihn priesen und seine Songs coverten (so Eric Clapton „May You Never“, war ihm das gleiche Schicksal beschieden wie etwa Roy Harper, das eines „musician’s musician“ nämlich. Einfach hat er es der breiten Masse aber auch nie gemacht mit seinen Exkursionen abseits ausgetrampelter Pfade, dem Marodieren durch die Genres. Denn wer sonst könnte von sich sagen, er schätze Musik von Martin Carthy und Lee Perry, von Ben Webster, Claude Debussy und Fairport Convention lum einige von Martyns Einflüssen zu benennen)? Eben. Wer nun neugierig auf das Werk eines der innovativsten und verwegensten Musiker Albions geworden ist, dem sei classics wärmstens empfohlen, die Wiederveröffentlichung eines anno 2000 erstmals erschienenen Samplers: 27 Songs aus den Jahren 1971 bis 1986 sind zu hören, also von den Alben bless the weather bis piece Sampler

bv piece, mit besonderer Würdigung der Meisterwerke solid air (1973 und one World 1978. Es ist dies eine repräsentative Zusammenstellung, auch wenn – wie fast immer bei solchen Compilations – die Konzentration aufs Wesentliche manch schmerzliche Lücke hinterlässt. Dennoch: Hören Sie. Und staunen Sie.