Joan As Police Woman :: The Deep Field
Auf ihrem dritten Album präsentiert sich die New Yorkerin als Meisterin des Soul-Rock.
Keine Ahnung, wo sie das plötzlich herholt. Anscheinend hat sie ihren kreativen Tank in den Jahren als Mietmusikerin und Mitglied in Nischenbands so beständig aufgefüllt, dass sie jetzt aus den Vollen schöpfen kann. Das ist nun schon das dritte Album von Joan Wasser, und es klingt wieder atemberaubend. Vom Grundsatz her beschreitet sie weiter den Weg, den sie mit ihrem Debüt Real Life eingeschlagen hat, geht dabei aber mehr in die Tiefe. Die New Yorkerin fackelt nicht lange. „I want you to fall in love with me“, fordert sie laut und deutlich. In die Tiefe geht sie jedoch nicht nur, was die persönliche Gefühlsebene betrifft. Wasser hatte schon immer Soul, aber jetzt stellt sie ihn so heraus, dass man glauben könnte, sie sei nicht irgendwo draußen in Connecticut, sondern mitten in Harlem aufgewachsen. „The Magic“ mutet wie eine Andacht für Curtis Mayfield an, in „Action Man“ vereinen sich das Opulente des Philly-Sounds und das Spielerische des Jazz. Herausragend sind zwei Dialoge mit Joseph Arthur. In „Run For Love“ lassen sich die beiden auf karibisches Flair und den sumpfigen Mardi-Gras-Vibe aus New Orleans ein und „Human Condition“ ist ein mit verführerischen Flüsterstimmen versetzter Midtempo-Funk-Jam. Arthur ist, wie wir gerade bei Fistful Of Mercy festgestellt haben, so etwas wie der ewige Zweite. Joan Wasser wird nicht dasselbe Schicksal erleiden. Nicht mit so einem Album.
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