Joan As Police Woman :: Real Life PIAS/Rough Trade

Eine der dämlichsten Schubladisierungen. die einem Musikjournalistenhirn entfleuchte, ist diese: „Quiet is the new loud“. Jau. Und Lila ist das neue Orange. Bevor der Flachsinn aber zuviel Raum einnimmt, wenden wir uns lieber dem Waschzettel zu, der real life beiliegt, dem Album von -was für ein Name! – Joan As Police Woman. Denn der hat etwas zu bieten, was sonst extrem rar ist: Humor. Und: Ironie. Befragt zu einer Selbsteinordnung, läßt uns Sängerin Joan wissen: „Beauty ist the new punk rock“. Die Frage, wer sie beeinflußt habe, wird ebenso knapp wie wahrhaftig beantwortet: „Das Leben“. Fehlt nur noch die Einordnung des Sounds. Kein Problem für Joan: „Wie Wind, der durch den Wald weht“. Wer real life ein Album mit ausgeprägtem binauralen Verwöhnaroma, gehört hat, weiß: All das, was Joan gesagt hat, stimmt haargenau. Und ist zugleich genial geflunkert, real life, und da kann man den Titel für bare Münze nehmen, ist in Sachen Musik so wie das Leben in echt: allerlei nämlich. Da sind im Titelsong die zart getupften Pianopassagen und der beseelte Gesang von Joan, der kein Soul ist; da ist das leidenschaftliche Songwriting von „The Ride“, und da ist der quengelige Drive von „Christobel“. Und wenn real life vorbei ist, drückt man auf „repeat“ wohl wissend, wo man das Album einsortiert: bei „beauty“, nur mit ohne Punkrock. VÖ: 30.6.

www.joanaspolicewoman.com