JJ Cale – Roll On

Bei dem 70-jährigen Berufsunikum denkt man immer an relaxte Stunden auf der Veranda-mit Schaukelstuhl. Muckefuck-Kaffee und abgeschabter Wandergitarre, auf der gelegentlich ein bisschen gebluest wird. Eine schöne Illusion. Denn in Wahrheit ist JJ der Inbegriff von ökonomisch effizienter Musik: Er spielt alle Instrumente im Alleingang, schreckt nicht mal vor billigen Drumcomputern zurück, ist sein eigener Produzent und kann sich stets auf die Dienste seines treuen Jüngers Eric Clapton verlassen. Das garantiert die Miete für die nächsten vier Jahre auf der Veranda – selbst wenn das Ergebnis noch so unterirdisch klingt. Denn „Roll On“, das auf einem Haufen recycelter Demos basiert, rauscht wie Sau, nervt durch billige Synthie-Sounds, ist gesanglich komplett vernuschelt und erreicht nicht einmal Lo-Fi-Standard. Was halb so schlimm wäre, würden wenigstens die Songs stimmen.

VÖ: 20.3.

www.jjcale.com