Jessy Lanza
All The Time
Hyperdub/Cargo (VÖ: 24.7.)
Gewohnt großartiger Mitternachts-Pop zwischen R’n’B und Bass.
Die Suche ist beendet. Das Video zu „Face“ aus Jessy Lanzas drittem Album ALL THE TIME ist das ultimative Quarantäne-Video. Mit
selbst entwickelter Licht-Show im Vorgarten, Pyjama-Party mit einem verdächtig menschlichen Kissen und nächtlicher Performance am Grill. In Kombination mit einem Track, der möglichst laut gespielt werden sollte, erinnert sie uns an das, was wir gerade vermissen: Club-Nächte, bringt dabei aber das zurück, worauf wir vier Jahre warten mussten: ein neues Album.
Der wieder von Jeremy Greenspan von den Junior Boys produzierte Track ist Stellvertreter für den zwischen Pop- und R’n’B-Momenten sowie Bass-, Trap- und House-Einfluss geborenen Genre- Mix der Kanadierin, der sich gleichermaßen auf Janet Jackson und DJ Rashad bezieht. Auf dem Slow-Burner „Ice Creamy“ wird ihre Stimme dabei in die Tiefe gezogen, das Licht gedimmt.
„Lick In Heaven“ scheut sich hingegen nicht davor, die Scheinwerfer auf die zuckersüße Melodie zu richten und „Badly“ kommt dem Future-R’n’B noch am nächsten, für den sie vor sieben Jahren gefeiert wurde, aber später für einen poppigeren Sound in die zweite Reihe stellte. Lanza versteht, dass Pop keine Angst davor haben muss, simpel und effektiv zu sein.