Jermaine Jackson – Precious Moments
Jermaine Jackson will nicht in die Dance-Charts. Nicht daß es da so übel wäre, aber ein Leben mit Stil läßt sich eben nur in den Top 40 führen; das sieht er ja an seinem Bruder Michael. Und um dahin zu kommen, macht er wunderschönen weißen Soul. Phil Collins hat dieses Erfolgsrezept ja schon des öfteren durchexerziert — und an den erinnert Jermaine nicht nur einmal. Nachzuforschen, bei wem er sich sonst noch angelehnt hat, würde diesen Rahmen sprengen; aber die hohe Kunst des gekonnten Diebstahls steht ja ohnehin hoch im Kurs.
Damit wirklich nicht schiefgeht, hat sich Jermaine seine Single „I Think It’s Love“ von Stevie Wonder schreiben lassen und Whitney Houston für ein herzergreifendes Duett ins Studio geholt. Erst auf der zweiten Seite kokettiert er ein wenig mit seinem hellbraunen Sex Appeal und blendet -— in bester Hollywood-Tradition -— immer dann aus, wenn es interessant wird.
Natürlich hat er die Creme der Studioszene engagiert, sie mit herrlich fetten Arrangements bedacht und Nummern geschrieben, die einen zwar nicht auf die Tanzfläche zwingen, die man aber hervorragend mitpfeifen kann.
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