Jeremy Warmsley – How we became

Sich nicht festlegen zu wollen, kann eine Chance sein. Jemery Warmsley nutzt sie, indem er es schafft, sämtliche Einflüsse unter einen Hut zu kriegen. Unüberhörbar offenbart sich schon im fantastischen Opener „Lose My Cool“ der große Pate Rufus Wainwright und macht zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Anstalten, wieder abzuhauen. Warmsleys weiche, anschmiegsame Stimme ist dann auch das Geländer, entlang dem man sich durch how we became hangelt. Sei es in verspulten Electro-Studien a la Trouble Over Tokyo oder in traditionell instrumentierten (Pop-)Songs, stets orientiert man sich am schmachtenden Organ. Ein gesundes Maß an Pathos muss der geneigte Hörer dabei schon aushalten können, nicht selten erscheint ein an Sequenzern herumschraubender Matt Bellamy vor dem geistigen Auge und falsettiert, was das Zeug hält. Geben wir dem jungen Briten noch ein Album Zeit, dann hat er seinen Hang zum Eklektizismus vielleicht etwas heruntergefahren und sich vollends als englischer Rufus Wainwright etabliert.

»>www.jeremywarmsley.com

»>cd im me S. 43