Jeremiah Jae :: Raw Money Raps
Brainfeeder/Rough Trade
Ein beeindruckendes Debüt eines der vielversprechendsten neuen Talente des US-HipHop.
Wenn selbst Brainfeeder-Labelchef Flying Lotus zu Superlativen greift, um das überragende Potenzial von Jeremiah Jae zu preisen, will das etwas heißen. Und er hat recht, wie das spektakuläre Debütalbum des Produzenten und MCs aus Chicago zeigt. Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein, aber auch nüchtern betrachtet ist Jeremiah Jae mit Raw Money Raps ein großer Wurf gelungen, dessen musikalische Inspirationsquellen von A Tribe Called Quest bis hin zu der dem Brainfeeder-Camp eigenen Definition von Leftfield-Elektronik reichen. Der Musiker löst in Tracks wie „Guns Go Off“ und dem gemeinsam mit Tre eingespielten „Greetings“ inhaltlich und musikalisch alles das ein, was Odd Future uns in den vergangenen zwei Jahren zwar versprochen, aber nie gezeigt haben: eine zum Teil wahnwitzige Mixtur aus abstrakten, vor sich hin stolpernden Beats und hochintelligenten Reimen, gepaart mit einem todsicheren Gespür für Hooklines. Vergleichbare Newcomer im HipHop mögen zwar das Spiel um die größtmögliche Aufmerksamkeit besser beherrschen als Jeremiah Jae, musikalisch und konzeptionell ist ihnen der junge Musiker mit seinem ausgeprägten Verständnis für die Balance zwischen Beats und Reimen allerdings um Lichtjahre voraus. Das wird bei Songs wie „Leaders“, „Cat Fight“ und der psychedelischen Futurismus-Hymne „Hercules Versus The Commune“ deutlich, deren Abstraktionslevel sehr beachtlich ist.
Key Tracks: „Guns Go Off“, „Greetings“, „The Great Escape“
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