Jens Friebe
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Pop: Gänzlich unerwartet bricht aus Berlin die Herrlichkeit über uns herein.
Bitte, bitte sofort diese Platte kaufen. Sie ist sehr gut. Sie ist sicherlich die beste Platte, die dieses Jahraus Berlin kommen wird. Jens Friebe ist ein grandioser Songwriter und dies ist sein Debüt, von dem man nicht genug kriegen kann. Schwer zu sagen, wann es eigentlich zuletzt so eine deutsche Songwriter-Platte gab. Von solchem Format, solchem Potenzial, so durch und durch fantastisch und dabei leicht und schillernd. Der Reihe nach. Jens Friebe ist ein junger Mann, der bisher durch Pianospiel bei Maximilian Hecker in Erscheinung getreten ist. Dann ist irgendwie Armin von Milch auf ihn aufmerksam geworden, der große Enttäuschte der deutschen Poplandschaft. Ganz unverkrampft hat er die Friebe-Lieder produziert und aus den knappen Kleinoden Lieder wie Spielautomaten gemacht. Bunt glitzernd, mit lustigen kleinen Piepstönen und infantilen Plastik-Drumsounds. Gepaart mit der traurig-trotzigen Stimme von Jens Friebe und absolut waghalsigen Textzeilen, ist damit irgendwie ein absolutes Stück Pop entstanden. Ein paar Lieder hat auch Tobias Levin produziert und stinkt dabei mit seiner Gitarrenbetonung deutlich gegen die von Milch’schen Bonbon-Konglomerate ab. Trotzdem: Auch die Lieder sind natürlich großartig, wegen Jens Friebe, der vielleicht verrückt ist, aber eine Platte gemacht hat, ohne eine einzige schwache Sekunde. Danke, 2004 hat sich schon gelohnt.