Jazzanova – Of all the things

Seit über zehn Jahren zählt Jazzanova zu den Aushängeschildern der deutschen Musikszene. In dieser Zeit haben sich die sechs DJs, Musiker und Produzenten kontinuierlich weiterentwickelt. Stand am Anfang ihr Interesse an Dancefloor-orientierten Produktionen im Vordergrund, so haben sie inzwischen den klassischen Song für sich entdeckt und operieren auf diesem Gebiet auf außergewöhnlich hohem Niveau. Der Aufwand, den Jazzanova für die Produktion von of all the things, ihrem ersten Album für das Jazz-Label Verve, betrieben haben, ist beachtlich. An der Entstehung waren neben Soul-Legende Leon Ware, Sänger Dwele, Rapper Phonte (Little Brother) auch Paul Randolph, Ben Westbeach. Dallas (Fat Freddys Drop) und Jose James beteiligt. Entsprechend vielschichtig klingen die zwölf Songs, die zwar manchmal noch an die vertrauten Jazzanova-Soundwelten erinnern, oft aber weit darüber hinausgehen. Das Kollektiv verzichtet hier auf Samples. Nur die Beats kommen aus dem Rechner, was aber das organische Klangkonzept nicht stört. Die Bandbreite reicht von brasilianisch angehauchten Leckerbissen wie „Gafiera“ über entspannt groovende HipHop-Tracks wie „So Far From Home“ bis hin zu der geschmeidigen, mit Streichersounds angereicherten Uptempo-Soul-Hymne“ICanSee“. Auch wenn die Hinwendung zum klassischen Songwriting auf Of all the things unüberhörbar ist, sehen Jazzanova ihre Musik im Clubkontext verankert. Egal, wie die Diskussion ausgeht, in beiden Welten nimmt man nach dieser Platte eine Ausnahmestellung ein. VÖ: 24.10.

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