Jay-Z :: American Gangster

Der Rap-Mogul mit deutlichen Hinweisen auf den Soul der 70er-Jahre.

Jigga war im Kino. „American Gangster“ stand auf dem Spielplan, der Streifen mit Denzel Washington. Unser Rap-Entrepreneur wäre nicht er selbst, wenn er sich darauf nicht auch seinen Reim machen würde. Jay-Z entwickelt seine eigene Personality-Show, indem er die Filmhandlung als Vorlage nimmt, seinen eigenen sozialen Aufstieg glorifiziert und sich irgendwann, von Hybris übermannt, als „schwarzen Superthelden“ feiert. Der Aufbau des Albums ist ungewöhnlich. Von einem Plattenfirmenchef erwartet man ja, dass er die auffälligsten Tracks an den Beginn stellt. Hier jedoch hört man zunächst eine bombastische Fanfare, gefolgt von einigen unkommerziellen Seancen über sich und das Dasein allgemein. Erst danach gewinnt das Album an Fahrt und Format, dann aber richtig. „Roc Boys (And The Winnerls…)“ wird durch einen knackigen Bläsersatz und etwas Kanye West zum Hit. „Sweet“ präsentiert den Geist des Siebziger-Blaxploitation-Funk.dem man hier immer wieder begegnet. „I Know“ ist ein typischer Track aus der Produktionsschmiede von Pharrell Williams. „Ignorant Shit“ basiert deutlich hörbar auf „Between The Sheets“, einem Slowjam aus der späten Ära der Isley Brothers. Die Orgel von Larry Ellis &The Black Hammer macht „Success“ ebenso groß wie der Beitrag des Ex-Rivalen Nas. Alles gute Nummern, die einen zusammenhängenden Sinn ergeben. Dieses Album ist um Längen besser und inspirierter als der letzte Routineakt KINGDOME COME.