Jape – Ritual

Es ist noch gar nicht lange her, da wickelte jeder gut informierte Songwriter seine Tracks in leichte Knisterelektronik-Tüten, spielte fein und leise mit den Genres und scharrte mit den Füßen in beiden Lagern. Der Dubliner Künstler, der Richie Egan heißt und den wir hier und jetzt als Jape kennenlernen, „verdonnert“ Indie-Pop und Elektronik zu einer Dreiviertelstunde knackwurstiger Fusion. Bei Jape treffen Gameboy-Ballersounds auf Gassenhauermelodien und gezupfte Gitarren, inszeniert mit dem Furor einer Britpopcombo klassischer Bauart. Manchmal sind es auch nur synthetische Verschalungen, die Richie Egan der Singersongwriterei verpasst-er hat sich hörbar Mühe mit seinen Tracks gegeben, sie sind gut in Form gebracht worden, ohne nur entfernt den aktuellen Soundmaßstäben des Dancefloor(Ed Banger, Kitsune‘ et. al.) zu genügen. Ritual beantwortet eher die Frage, was passiert, wenn ein ehemaliger Hardcore-Punk in die freie Wildbahn entlassen wird und mit großen Augen vordem steht, was immer noch und schon wieder Pop heißt. Richie Egan hat Spaß in und an seinen Songs. Er küsst die Liebste auf dem Friedhof, namedroppt den irischen Nationalhelden und Whiskey-Beauftragten Phil Lynott (1949-1986), er weiß,wie Jape zu klingen hat:

„Wie einhundert Hunde mit einem Typen, der schief singt“ (MySpace), Das ist dann doch etwas kokett. So seltsam ist das, was wir von Jape zu hören bekommen, nun auch wieder nicht. Erinnert mich an den mittleren Baby Bird und den leckeren Sound der bekanntesten Platten von Spearmint und The Frank And Walters.

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