Japanese Breakfast
FOR MELANCHOLY BRUNETTES (& SAD WOMEN)
Dead Oceans/Cargo (VÖ: 21.3.)
Düsterer, dunkler, desillusionierter: Indie-Pop für die Zeit nach dem fast fatalen Höhenflug.

Wie macht man eigentlich weiter, wenn man jahrelang als DIY-Künstlerin vor sich hingearbeitet hat und im eigenen Schlafzimmer Songs aufnahm, aber dann plötzlich weltweit steil geht? Mit ihrem dritten Album JUBILEE wurden Japanese Breakfast plötzlich vom Indiedarling zur Band der Stunde. Der Erfolg von Frontfrau Michelle Zauners Memoiren „Crying in H-Mart“ – die jetzt verfilmt werden – hat auch geholfen.
Also, wie geht es dann jetzt weiter? Düsterer, dunkler, melancholischer. Wie Ikarus sei sie zu nah an die Sonne geflogen, erzählt Zauner jetzt in Interviews. Der Erfolg sei alles gewesen, was sie sich je gewünscht habe, aber gleichzeitig auch zerstörerisch, sogar auf ihre Gesundheit habe sich der Arbeitsmarathon ausgewirkt. Das wünscht man natürlich niemandem, aber wenn ein Album wie FOR MELANCHOLY BRUNETTES… dabei herauskommt, hat sich der Struggle immerhin gelohnt.
Zum ersten Mal arbeitete sie mit ihrer Band in einem richtigen Aufnahmestudio, mit einem richtigen Produzenten (Blake Mills, der sonst auch mit Bob Dylan oder Fiona Apple arbeitet), was dem Sound noch mehr Tiefe und Gewicht gibt. Aber vor allem sind es die Songs, die jetzt dunkel statt hell und extrovertiert strahlen. Da wäre „Magic Mountain“, inspiriert von Thomas Manns Roman, oder „Mega Circuit“, eine Auseinandersetzung mit der Ideologie von Incels. Und vor allem die countryeske Mörderballade „Men In Bars“, in der ausgerechnet Jeff Bridges einen umwerfenden Duettpartner gibt.
Welche Alben im März 2025 noch erschienen sind, erfahrt ihr über unsere monatliche Veröffentlichungsliste.