Janet Jackson
Damita Jo
Plastik-Pop: Das Jackson-Küken verwechselt Quantität mit Qualität und R'n'B mit aufpoliertem Müll.
Dass ihr letztes Album „All for you“ nicht der ganz große Wurf war, ist kein Geheimnis. Janet, die Jüngste des Jackson-Clans, hat einen ähnlichen Durchhänger wie ihre Brüder, die entweder pleite sind oder vor dem Kadi stehen. Janet und ihr Label brauchen den Erfolg. Sei es fürs lädierte Ego oder die leeren Kassen. Und so hat die Enddreifiigerin, die sich auf dem Cover einmal mehr halbnackt präsentiert, alle illustren Helfer verpflichtet, die irgendwie verfügbar waren. Also nicht nur die obligatorischen Jimmy Jam & Terry Lewis, sondern auch Dallas Austin (TLC, Madonna), Rieh Harrison IBeyonce), Babyface Edmonds (alles, Kanye West / Britney Spears) und einige mehr. Damit auch ja nichts schief geht, damit sie jung, hip und modern klingt und weder Britney noch Alicia fürchten muss – junge Hüpfer, die ihr beim Publikum längst den Rang abgelaufen haben. Weshalb Janet auf dasselbe Konzept setzt: aalglatter, rhythmischer Dancefloor mit pulsierenden Minimalo-Beats. flirrenden Computer-Sounds und schmachtenden Backing-Vocals. Alles feist zusammengesampelt, ohne richtige Struktur und vor allem ohne die naiv-verspielten Melodien, die sie in der Vergangenheit auszeichneten. Also keine Ohrwürmerwie „What Have You Done For Me Lately?“ oder Jhafs The Way Love Goes“, sondern gefühllose Dutzendware von der R’n’B-Stange. Wirklich spannend wird es nur in den wenigen Tracks, in denen sie mal richtig funky und dynamisch agiert. Etwa dem flotten „All Nite IDon’t Stop!“ oder dem finalen „Just A Little While“. dem einzigen Rock-Track des Albums. Der Rest ist wahlweise balladiös oder langweilig. Zu wenig für einen echten Superstar.