Jane Birkin – Enfants d’hivee

Zuletzt hatte sie sich wieder ihrer britischen Wurzeln besonnen und illustre

Duettpartner und Songschreiber an ihrer Seite begrüßt: Bryan Ferry, Beth Gibbons, Rufus Wainwright, Neil Hannon, um nur einige zu nennen. Mit ihrem neuen Album wendet sich die singende Schauspielerin (oder schauspielernde Sängerin?) Jane Birkin, die sich gerne als heimatlos beschreibt, wieder ihrem zweiten Zuhause Frankreich zu. Reduziert arrangierte akustische Balladen mit typisch zartbitterem Chanson-Flair stehen auf dem Programm,zu denen sie mit ihrer überfemininen Stimme süße Sachen schnurrt. Manche Stücke klingen so sanft und zerbrechlich, dass man denkt, sie seien nur dazu da, die Kleinen in den Schlaf zu singen. Rein gar nichts, so sinniert man beim Durchhören des Albums, könnte diese Harmonie stören. Doch dann wird auf einmal gegenwärtig, dass die 61-Jährige auch eine leidenschaftliche Kämpferin für die Menschenrechte ist. Vier Minuten lang wechselt sie in ihre englische Muttersprache über und bekundet Solidarität mit dem Anliegen der birmesischen Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyii. Hätte Jane Birkin etwas von dem Feuer dieses leidenschaftlichen Plädoyers in die anderen Songs herübergerettet, hätte das dem Album gewiss gut getan. So bleibt ein eher zwiespältiger Eindruck haften: Schön sind sie ja, all diese hingehauchten Lieder. Aber mitunter eben auch ein wenig belanglos. VÖ: 14.11.

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