Jamiroquai :: Rock Dust Light Star

Mercury/Universal

Nach fünf Jahren Pause ist die Lust der ewigen Party-Briten auf Soul, Funk und Disco weiter ungebrochen.

Bei der Wahl des richtigen Kopfschmucks ließ Jay Kay noch nie Vorsicht walten. Wahrscheinlich liegen in seinem Keller immer noch tonnenweise klobige Fellmützen herum, die auf einen Benutzer warten. Wenn er nun auf dem Coverfoto seines neuen Albums rock dust light star wie ein Rave-DJ mit Indianerfedern vor feierndem Publikum posiert, kann man nur hoffen, dass er sich damit selbst auf den Arm nimmt. Sonst wäre es peinlich. Aber zum Glück hat man auch dieses Mal immer die Möglichkeit, alle Geschichten über Jay Kay, sein Leben und seine Laster problemlos auszublenden, weil die Musik von Jamiroquai alles übertönt. Erneut spielen die Briten selbstbewusst am Trend vorbei. Sie stürzen sich voller Überzeugung auf den Sound der 70er-Jahre, als gebe es nichts anderes. Beeindruckend sind vor allem „White Knuckle Ride“ und „All Good In The Hood“. Hier hüpfen die Basslinien ausgelassen wie einst bei Bernard Edwards von Chic, und auch sonst geht es mit voller Kraft in Richtung Disco. „Hurtin“ ist erdiger und mehr im Funk-Rock verwurzelt und nicht zuletzt wegen des Gospelchors ein Erlebnis. „Blue Skies“ und „Never Gonna Be Another“ sind typische Jamiroquai-Nummern zwischen Soul und Soft-Rock, die auch ohne pumpende Grooves gefallen. Insgesamt ist Jamiroquai mit rock dust light star ein Album gelungen, das von Anfang bis Ende stimmig und brillant arrangiert ist. Nur einen Wermutstropfen gibt es: Ein großer, alles überstrahlender Song wie „Virtual Insanity“ fehlt auch dieses Mal wieder.

www.jamiroquai.com