James Holden & The Animal Spirits
The Animal Spirits
Border Community/Rough Trade (VÖ: 03.11.)
Das einstige Trance-Wunderkind spürt der Magie des krautrockigen Impro-Moments auf digital-analoge Weise nach.
Geht man von der immensen Experimentierfreude aus, mit der James Holden seine IDM auf THE INHERITORS von 2013 zwischen synthie-basierten Kraut-Anklängen à la Cluster oder Popol Vuh oszillieren ließ, überrascht nicht unbedingt, dass er den damals eingeschlagenen Weg nun auch auf THE ANIMAL SPIRITS weiterverfolgt.
Wo sich der Vorgänger noch als höchst spannendes, mitunter allerdings auch recht forderndes Klangexperiment erwies, geriet THE ANIMAL SPIRITS, eingespielt mit einem eigens für die Platte ins Leben gerufenen Kollektiv, zu einer maximalintensiven, zuweilen auch Afrobeat-infizierten Feier der fließenden Improvisation, des endlosen Kreisens um musikalische Motive und der digital-analogen Symbiose.
Ungemein trippig ist das, wie Holden da am Modularsynthie die Richtung vorgibt und seine elektronischen Grundierungen mit formidablen Bläsern, free-jazzigen Flöten- und Sax-Sounds und vor allem mit den verschachtelten Rhythmen von Drummer Tom Page vermählt. Was für ein Meisterwerk der Transzendenz!