James – Hey Ma

Auf dem Cover sieht man ein Baby, das vor Spielzeugklötzen und einer Pistole sitzt und die Qual der Wahl hat. Ein Refrain geht so:“Hey ma, the boys in body bags coming home in pieces.“ Gemeint sind tote Soldaten. Schon starker Stoff für ein James-Album. Die Band aus Manchester hat sich mit politischen Statements bisher stets zurückgehalten und blieb auch aus diesem Grund immer etwas geschmacksneutral. Daran hat Sänger und Texter Tim Booth gearbeitet. Hier ist er blendend in Form, nicht nur stimmlich. „The beat of machines, of mobile phones and plasma screens, how much junkin my life do l really need“, fragt er sich im Angesicht einer nicht nur für ihn seltsam gewordenen Zeit. Die Band ist aber dieselbe, die einst die Hits „Sit Down“ und „Come Home“ eingespielt hat. Häufig erinnert das neue Material auch an Laid, das beste James-Album aller Zeiten. Oft vereinen sich Einflüsse aus britischem Folk mit dem Faible für Soundspielereien zu leibhaftiger Popkunst von einzigartiger Anziehungskraft. Auch die Zeiten der Rave-Vergnügung werden im großartigen „Waterfall“ noch einmal aufgerollt. Selbst wenn das Septett auf Tuchfühlung zu U2geht, kommt es ohne Pathos und Melodrama aus, hat der Song noch Sinn und Verstand, „l’m alive“, frohlockt Tim Booth dann. Das ist fein. James sind schon gute Jungs.

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