Iron & Wine
Beast Epic
Sub Pop/Cargo
So klingt der Folk, wenn er in der Sackgasse eine Tüte Orangensaft findet.
Im Video zu „Call It Dreaming“ steckt schon das ganze Album. Der ehrliche Holzfällerzauselbart Sam Beam aka Iron & Wine fährt in goldener Dämmerung auf der Ladefläche eines ehrlichen Pickups durch ein ehrliches Amerika mit Neonschildern alter Motels, die sich in Pfützen spiegeln, während eine wackere Wanderin sich in den Farnen verirrt und dann doch von eben diesem Pickup aufgelesen wird.
Ein Hund darf auch nicht fehlen, so ein ehrliches Tier, und zuletzt feiert die hippe Jugend um ein ehrliches Feuer herum ihre Ehrlichkeit, wozu Zauselbart auf der ehrlichen Akustischen die ehrlichen Klänge liefert. Woran nichts auszusetzen wäre, böte dieser weiche Folk zwischen Nick Drake und Cat Stevens irgendwo eine kleine Kante, an der man sich festhalten oder stoßen könnte. Oder einen Song? Beams größter Hit war ein Cover („Such Great Heights“ von Postal Service). Und weil das so ist, klingt hier alles, wie Saft aus sonnengereiften Orangen schmeckt. Ehrlich, aber zu süß.