Interstellar :: Memphis Industries/Indigo
Großer Pop von einer, die wissen muss, wie es geht.
Als ehemaliges Mitglied einiger Vorzeigebands aus Brooklyn (Vivian Girls, Dum Dum Girls und vor allem Crystal Stilts) war Frankie Rose der Kredibilitätszuschuss gewiss, als sie 2010 mit der Begleitband The Outs ihre erste Soloplatte veröffentlichte, auch wenn der rumpelnde Girl-Pop mit Hang zum Noise keine neuen Erkenntnisse bot. Für Interstellar sollte es anders werden, das war ihr Ziel. Das Rumpeln ist noch da, der Hall sowieso, jedoch überzogen von Feenstaub und mit viel mehr Platz für himmlische Harmonien und große Refrains. Es ist leuchtender (80s)-Pop, bei dem die Melodien nicht unter Tonnen von Verzerrung begraben werden sollen. Und es funktioniert. Unter Berücksichtigung aller erwähnenswerten Faktoren (z.B. dass das erste Halbjahr noch nicht einmal vorbei ist), bleibt trotzdem kaum eine Alternative als „Know Me“ vorzeitig zum Ohrwurm des Jahres zu ernennen. Hymne calling. Wer behaupten möchte, sein Gedächtnis hätte nach dem ersten Versuch noch etwas anderes zu tun, als diesen Song in jeder erdenklichen Lebenslage vor sich hin zu summen, darf das gerne tun. Wir unterhalten uns dann später noch mal. Wie nur soll der Rest der Platte da mithalten, fragt man sich als besorgter Leser. Zu Recht, das kann er natürlich nicht ganz, auch wenn vor allem „Night Swim“ im Konzert der großen Popsongs mitspielen muss, dafür punkten aber auch die eher sphärischen und teilweise im Chillwave (falls das Wort noch jemand kennt) gelagerten Nummern wie „Pair Of Wings“ und „The Fall“.
Key Tracks: „Know Me“, „Pair Of Wings“
Christopher Hunold
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