Imani Coppola – The Black & White Album

I am the resurrection: Nach einer beispiellosen Talfahrt ihrer bereits zehnjährigen Karriere (die sogar eine Kollabo mit den Baha Men nötig machte), kratzt Mike Patton diesen Superstar-im-Geheimen von der Straße auf, gibt ihm ein neues Zuhause bei seinem Label Ipecac und schon zieht sich die Coppola ein Album aus der Nase, das Avril Lavigne und Pink erübrigen sollte. Zwar mag diese, ihre achte Platte für konventionelle Ohren nach den ersten drei Songs, dem weihnachtlichen „Black & White Jingle 1“, dem kantigen Wonderwall-Rip-Off „Springtime“ und der tollwütigen Identitätskrise „Woke Up White“ (inkl. symbolträchtigem Husten im Refrain!) zunächst uneinnehmbar klingen. Doch nach diesen Anfangsstatements reihen sich die Hits aneinander, dass den Billboard-Charts Angst und Bang um ihre Stammgäste werden kann: „Raindrops From The Sun (Hey, Hey, Hey)“ ermahnt die seit Jahren stagnierende Macy Gray zur Besserung, „30th Birthday“ und „Let It Kill You“ sind knackige Banger, die trotz ihres Primats der Sozialkritik die Clubrelevanz nicht aus den Augen verlieren und wenn das beatlastige „Dirty Pictures“ unvorhersehbar zu einem soulgeschwängerten Punkprügel explodiert, dürfte Pharrell schmerzhaft bewusst werden, was er auf dem zweiten N.E.R.D.-Album so alles buchstäblich vergeigt hat. Das letzte Quartal des laufenden Jahres steht ja auch im Zeichen des identisch betitelten Albums von The Hives. Doch wie schon der Highlander wusste: There can be only one – der Sieger aller Klassen heißt Imani Copolla.

www.imanicoppola.net