Ilgen-Nur

Power Nap

Power Nap/Membran (VÖ: 30.8.)

Mal eben kurz den Indie-Rock retten.

Hoffnungsträgerin. Indie-Rock-Retterin. Demnächst-Popstar. Welche der ihr zugewiesenen Rollen Ilgen-Nur Borali einnehmen will und wird: Ihr Debütalbum ist gut genug für alle Unternehmungen. Mit POWER NAP beweist Ilgen-Nur: Sie kann alles. Also vergleichsweise konventionelle Indie-Rock-Ausbrüche („Easy Way Out“), aber auch bezaubernde Unsongs, die sorglos hingehunzt scheinen („Clean Sheets“).

Amazon

Vor allem aber Hymnen. Hymnen wie „Nothing Surprises Me“, das nicht nur eine Melodie hat, die nicht mehr aus dem Kopf will, sondern vor allem eine dieser ungemein griffigen Zeilen besitzt, wie sie aktuell niemand so zuverlässig raushaut wie die 23-jährige Nochhamburgerin und Baldberlinerin: „I watch it quietly, nothing surprises me.“ Anderes Beispiel: „Your face looks so familiar when you try to look away.“ Oder: „I could be anyone, I could be having fun.“

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Kurz: Kaum jemand fasst den Seelenzustand dieser Generation auf dem Weg in ihre Dreißiger, nennen wir sie „Z“, in solch wohl gedrechselte, aber dennoch lakonische und vor allem poetische Zeilen. Mal geht es um Momente, die man verzweifelt festhalten möchte, dann aber um Tee, den man trinken muss, weil keine Milch für den Kaffee da ist. Es geht um Tage, die man sinnlos vor dem MTV sendenden Fernseher verbringt, und um durchfeierte Nächte in Queer-Bars. Es geht um Langeweile, Ziellosigkeit und Antriebsarmut, aber eben auch, wie ein Songtitel verspricht, „Deep Thoughts“. Es geht: um alles und nichts. Eben.

Ilgen-Nurs Album „POWER NAP“ im Stream hören:

Spotify Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.