Iglooghost

Neō Wax Bloom

Brainfeeder/Rough Trade

Direkt aus dem Wurmloch: Glitchige Elektronik zwischen 8-Bit und Free Jazz.

Mit dem entsetzten Ausruf „Was ist das? Mach das weg!“ wird auf Iglooghost reagieren, wer die komplette Entwickung der Elektronik seit 1997 verschlafen hat.

Alle anderen dürften aufhorchen und aufmerksam den interdimensionalen Abenteuern eines wurmartigen Wesens aus Gelatine lauschen, das auf gigantische Augäpfel und Käferdiebe trifft. Alles Mumpitz, aber eine angemessen irrwitzige Verpackung für das wahrhaft experimentelle Geglitche und Geflirre auf diesem Album.

Produzent Seamus ­Malliagh, gerade volljährig, irischer Abstammung und wohnhaft in der englischen Provinz, verschraubt Grime, 2-Step, Footwork und was es noch nicht alles gibt zu rotierenden und ratternden, flackernden und piepsenden Skulpturen von futuristischer Schönheit, avantgardistisch und abstrakt.

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So visionär, wie, ganz ohne Ironie, Leute eben sein können, die in den Welten aufgewachsen sind, die eine Playstation und die eigene Fantasie bereitstellen können. Das passt perfekt auf Flying Lotus‘ Label, Brainfeeder, klingt es doch stellenweise wie eine 8-Bit-Version seiner eigenen Musik.

Auch bei Iglooghost ist alles in chaotischer Bewegung, ein wild gewordener Bildschirmschoner aus Klang. Vogelzwitschern und gepitchte Stimmen deuten Organisches an, in den manischen Miniaturen verstecken sich Melodiebögen für Hyperaktive. Ein freundlicher Irrsinn.

Klingt wie: Aphex Twin: Come To Daddy (1997)/ Squarepusher: Go Plastic (2001)/ Arca: Mutant (2015)