Iggy Pop
Free
Caroline/Universal (VÖ: 6.9.)
Post-Jazz-Depression? Swingender Chanson-Pop mit jazzy Untertönen auf Iggy Pops 18. Soloalbum.
Wer im Zusammenhang mit dem 2016er Iggy-Pop-Album POST POP DEPRESSION – mit Josh Homme, Dean Fertita (Queens Of The Stone Age) und Matt Helders (Arctic Monkeys) – von einem „Comeback“ gesprochen hat, hat wahrscheinlich zuletzt AMERICAN CEASAR oder ein anderes seiner schlimmen Rock-Alben aus den 90ern wahrgenommen. Und spricht jetzt davon, dass Iggy Pop auf FREE, seinem 18. Soloalbum, so klingt wie nie zuvor.
AmazonBereits auf seinen Alben 15 und 16 – PRÉLIMINAIRES (2009) und APRÈS (2012) – hat er, mal besser (15), mal schlechter (16), eine Art Chanson-Pop mit jazzy Untertönen gespielt. FREE verbindet nun die swingende Poppigkeit des Garage-Rock auf POST POP DEPRESSION mit dieser Croonerhaftigkeit, die schon immer in Iggy Pop gesteckt hat. Die Produktion klingt nach 50er-Jahre und einem Studio mit Wänden aus Teakholz.
Entscheidende Rollen auf FREE spielen der Jazztrompeter Leron Thomas mit seinem sphärischen Spiel und Sarah Lipstate aka Noveller, die als Gitarristin sehr an Ambience interessiert ist, und überhaupt nicht an Rock. Und so hat sich Iggy Pop mit 72 Jahren die Freiheit genommen, ein Album zu machen über die Freiheit, die er für eine Illusion hält, aber eine lebensnotwendige. Und keinen Aufguss von POST POP DEPRESSION, der ihm wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit bringen würde.