Idles

Brutalism

Balley/Cargo (VÖ: 23.6.)

Postpunk mit gelöster Rückfahrkarte zum Punk, also Hardcore und viel Wut in hohem Tempo. Wie es sich gehört.

Inzwischen ist der Postpunk wieder so sauer und schnell und heftig, dass er vom Punk kaum mehr zu unterscheiden ist. Das englische Quartett Idles um den Sänger Joe Talbot jedenfalls liefert auf BRUTALISM den perfekten Soundtrack zum allseits wild wuchernden Mist um uns herum, von Krebs bis zur Kunstfeindlichkeit, vom Glauben bis zur (fehlenden) Bildung. Die Gitarren splittern wild, der Bass schubbert hart, und das Schlagzeug knüppelt in so hohem Tempo, als wollte es den sarkastisch näselnden Talbot immer dann zum Schweigen bringen, wenn er in all seiner Wut dann manchmal doch Ansätze einer Melodie – und damit Möglichkeiten zur Versöhnung – erkennen lässt. Tight und traurig klingt das wie eine Mischung aus Interpol und Sleaford Mods. Wuchtig und einschüchternd wie der Architekturstil, auf den der Titel sich bezieht.

https://www.youtube.com/watch?v=onrO9juuZbo