Ice Cube :: I Am The West

Lench Mob Records/Alive

Die finstere Bulldogge des Rap dämpft das Gebell und feiert Kalifornien.

So langsam kommt er in die Jahre, aber das stört ihn nicht im Geringsten. Er weiß, dass Erfahrung den Unterschied ausmacht. „No country for young men, it’s a ball of confusion“, konstatiert Ice Cube in Anlehnung an Cormac McCarthy. Der bullige Rapper wirkt souverän und entschlossen. Lange Zeit hat man das bei ihm vermisst, weil der Veteran durch Hollywood-Engagements abgelenkt war und im Studio bloß noch routiniert agierte. Aber jetzt ist sie wieder da, die Magie. Und der Mann muss dafür noch nicht mal böse aufdrehen und auf dem Reim-Parcours Amok laufen wie zu Zeiten von THE PREDATOR. Er taut öfter auf, dämpft den Tonfall und gibt sich ungewöhnlich humorvoll. Wie üblich feiert er die Westküste und L.A. ab, schiebt Polarisierungen aber vorsorglich den Riegel vor, indem er betont, Miami auch zu mögen. Bei seiner Frau Kim, mit der er seit 1989 verheiratet ist, bedankt er sich ausdrücklich dafür, dass sie mit ihm durch dick und dünn gegangen ist. Daraus entsteht eine Atmosphäre, in der man sich einfach besser aufgehoben fühlt als in dem üblichen Wust aus misogynem Müll und Gang-Rhetorik. Es hat gedauert, bis Ice Cube gereift ist. Aber nun haben wir den Beweis, dass es soweit ist.

www.icecube.com