Hot Chocolate :: Box Selection 1974- 1983
EMI
Pop: Achtmal heiße Schokolade bitte, Herr Ober. Eine 4-CD-Box mit Alben-Raritäten, die zum Teil erstmals digital erhältlich sind.
Über die Jahrzehnte wurden Hot Chocolate von der Tonträgerindustrie sträflichst vernachlässigt. Es wurden zwar zahllose Best-ofs mit ihren Charts-Hits in unzähligen Variationen veröffentlicht. Auf die acht zwischen 1974 bis 1983 erschienenen Vinyl-Alben im CD-Format musste man lange warten. Bei dem auf Backkatalog-Raritäten spezialisierten Londoner Label Cherry Red wurden 2009 dort die ersten vier Alben der Band veröffentlicht. Jetzt zieht EMI mit einem 4-CD-Set namens Box Selection 1974-1983 nach. Sämtliche acht Alben in einer handlichen Box plus ein Booklet, das über die bloße Titelauflistung und die Abbildungen der Originalcover nicht hinausgeht. Grandios der Start mit Cicero Park und Hot Chocolate auf Disc 1, die weit mehr sind als die Summe der darauf enthaltenen Hits „Emma“, „Disco Queen„, „A Child’s Prayer“ und „You Sexy Thing“. „Could Have Been Born In The Ghetto“, „Changing World“ und „Hello America“ behandeln Sozialkritisches in von Mentor Mickie Most produzierten Arrangements zwischen Philly Soul und Funk. Ganz ähnlich funktionieren auch Man To Man und Every 1’s A Winner: Chartsrenner wie „Heaven Is In The Back Seat Of My Cadillac“, „Could Have Been A Lady“, „Put Your Love In Me“ und „So You Win Again“ paaren sich mit den ekstatischen Tanzflächenfüllern „Sugar Daddy“, „Living On A Shoe String“ und „Confetti Day“. Noch im grünen Bereich befindet sich das Gute-Laune-Konzept von Hot Chocolate mit dem Album Going Through The Motions: „Night Ride“, „Congas Man“ und „Mindless Boogie“ beschwören animalische Disco-Triebe. Class hingegen mit dem fadem Police-Cover „Walking On The Moon“ und dem Selbstplagiat „Are You Getting Enough Of What Makes You Happy“ lässt den gewohnten Pep vermissen. Unter den eigenen Standards blieben Mystery und Love Shot. Der sehr statische, synthetische Sound signalisierte die Ankunft der generell blechern-bombastisch klingenden Musik der Achtzigerjahre. Die letzten Chartserfolge von Hot Chocolate („It Started With A Kiss“, „Tears On The Telephone“) klangen blutleer.
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