Horsegirl
PHONETICS ON AND ON
Matador/Beggars/Indigo (VÖ: 14.2.)
Schrammelige Indie-Träume wie direkt aus den Neunzigern, aber mit der Lightness der Gegenwart.

Also eines kann man Horsegirl nicht vorwerfen: dass das Trio aus Chicago keinen Humor hätte. Ganz dem Bandnamen entsprechend möchte man sich auf „Where’d You Go“, dem Opener ihres zweiten Albums, glatt aufschwingen und in den Sonnenuntergang reiten, Horsegirl eben. Allerdings nicht zu verwechseln mit dem deutschen Technophänomen HorsegiirL, klar.
Einerseits könnten die beiden musikalischen Projekte unterschiedlicher nicht sein – Happy Hardcore und weirdly sexy Performance da, traumsüßer Indie-Rock mit präzisen Coming-of-Age-Beobachtungen hier – aber eines eint sie beide: ihr ganz eigener Charme. Horsegirl, also die Indierockerinnen aus Chicago, deren Debüt VERSIONS OF MODERN PERFORMANCE 2022 zum Kritiker:innenliebling wurde.
Danach zogen die drei aber erst einmal nach New York. Nicht, um das Rockstarleben zu leben, sondern um zu studieren. Die Musik aber haben sie natürlich nicht hinter sich gelassen, glücklicherweise. Denn PHONETICS ON AND ON schafft es, mit ruhiger Hand die eigene DNA weiterzuentwickeln. Immer etwas zu müder Postpunk (herzzerreißend schön etwa auf „In Twos“), schließlich ist jung sein furchtbar anstrengend. Als Produzentin ist diesmal Cate Le Bon dabei, die dem Sound der Band luftige Leichtigkeit mitgibt, ansonsten aber ihre DNA unangetastet lässt. Girlhood mit Gitarren – grandios.
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