Home Of The Lame – Here, Of All Places

Solodebüt des Hansen-Hintermanns: Singer/Songwriter-Pop aus dem schwedischen Exil.

Für einen Debütanten hat Felix Gebhard schon beträchtlichen Ruhm erreicht: Als Bassist der Hansen Band war er eben im Kino, auf Platte und auf Tour mit den größten Hamburgern des Indiepop, namentlich Thees Uhlmann und Marcus Wiebusch. Die waren es auch, die dafür sorgten, daß die Musik, mit der sich Felix Gebhard als Exilant in Schweden durch erklärtermaßen schwere Zeiten zu bringen versuchte, auf einem Tonträger festgehalten wurde. Home Of The Lame nannte der melancholische Stoiker dieses Projekt und ging nach dem ganzen Hansen-Trubel nochmal nach Schweden, um mit dortigen Freunden seine Songs in Ruhe aufzunehmen. Das Ergebnis ist eine 44minütige Therapiesitzung, eine nachdenkliche Singer/Songwriter-Platte voller trauriger, wunderschöner Momente, die oft nach Bill Callahans Smog klingen oder den Songs, die Bonnie „Prince“ Billy letzthin mit Matt Sweeney aufgenommen hat. Here Of All Places hängt voller Wolken, die einfach nicht regnen wollen, der Mensch, den wir hier hören, ist nach zuviel verlorener Zeit aus dem Tritt gekommen und versucht jetzt zu verstehen, was nicht zu erklären ist. Es ist eine Platte über das Abschiednehmen, das Drüberwegkommen, und klarsichtiger und prägnanter kann man dieses Thema kaum erfassen. Eine Platte, die man wohl weilläufig übersehen hätte, wenn die Hamburger Indie-Mafia diesen grurnmeligen, traurigen Songwnter nicht indie Öffentlichkeit gezerrt hätte. Schade wäre das gewesen.

www.homeofthelame.com