Holy Ghost! :: Holy Ghost!
Funky Disco-Musik aus der Proto-House-Ära, federleicht groovend. Das Debütalbum des Duos aus New York.
Am Beispiel Holy Ghost! lässt sich schön belegen, dass selbst der Hauptstrom der nischenmusikinteressierten Öffentlichkeit im Download-Zeitalter noch immer dermaßen albumzentriert ist, dass Bands erst dann in den Fokus rücken, wenn sie eben eine LP draußen haben. Alex Frankel und Nick Millhiser, Produzentenduo aus New York, Anfang der Nullerjahre in der Hip-Hop-Band Automato zugange, veröffentlichen seit bald vier Jahren als Holy Ghost! diverse Singles („Hold On“, „I Will Come Back“, „Say My Name“), die auf ausgewählten Tanzböden für intensive Zuckungen gesorgt haben und in gut sortierte 12-Inch-Sammlungen eingegangen sind. Aber erst dieses Debütalbum wird die Existenz von Holy Ghost! auf eine öffentlichkeitswirksame Grundlage setzen. Holy Ghost! ist eine Hommage an alle funky Disco-Musiken der Proto-House-Ära, federleicht groovend, immer näher dran am Pop als an der Clubmusik (der Über-Hit „Hold On“ aus dem Jahr 2007). „Wait And See“ etwa ist ein astreiner Italo-Disco-Schlager, wie überhaupt auf diesem Albumdebüt die kristallklaren Analog-Synthie-Sounds dominieren. Der mit Abstand clubbigste Track hier, „It’s Not Over“, eröffnet mit einem massiven Giorgio-Moroder-Beat, bleibt aber in seinem Verlauf immer noch Pop. Holy Ghost! sind auch ein schönes Beispiel für die Verflechtungen im Kosmos des DFA-Labels. Sie haben im Vorprogramm von LCD Soundsystem gespielt, waren als Studiomusiker für diverse DFA-Produktionen tätig und haben in der Liveband von The Juan MacLean gespielt. Und „Jam For Jerry“ ist ein Tribut an den im Jahr 2009 bei einem Unfall verstorbenen Schlagzeuger Jerry Fuchs (u.a. LCD Soundsystem).
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