Holly Cole – Holly Cole

Bis Ende der 90er hatte sich die Kanadierin einen exzellenten Ruf als Jazz-Sängerin erworben. Mit ihrem Vertrag beim Blue-Note-Label und Alben wie BLAME IT ON MY VOUTH war Holly Cole in aller Ohren. Ihr Kultstatus hat seitdem so manche Dellen bekommen. Wohl auch, weil Cole sich nicht entscheiden konnte, ob sie ins Pop-Fach wechseln oder doch beim Jazz bleiben sollte. Von den Verkaufszahlen her ist sie von ihrer Landsfrau Diana Krall längst überholt worden. Doch was ist schon Krall mit ihrer hüftsteif in Szene gesetzten Stimme gegen die nach wie vor gehaltvolle und schnörkellos ausgefahrene Ausdruckskraft der Song-Erzählerin Cole? Während ihre Kolleginnen sich nur mit reichlich Attitüde an den weiten Standard-Kanon von Cole Porter bis Irving Berlin wagen, braucht Cole keine Hilfestellungen und Vorbilder. Ihr zumeist magisch in sich ruhendes Organ reicht, um einen mit in die balladesken Tiefen mitzunehmen (Berlins“.Reaching For The Moon’l. Und in Cole Porters Up-Tempo-Knaller „It’s Alright With Me‘ trifft sie mit nonchalanter Leichtigkeit und ohne Hauch von nostalgische Anbiederung derart genau den Ton, dass dieser Evergreen wie auch das lässig aufgeschäumte „Charade‘ von Mercer/Mancini im Hier und Jetzt aufschlägt. Coles Rückkehr auf den Jazz-Olymp geht auch auf das Konto des Bassisten Greg Cohen lu.a. Lou Reed, Bob Dylan, John Zorn). In seiner Zusatzfunktion als Produzent hat Cohen für jeden Song vom Duo bis zum Tentett nur Top-Musiker zusammengestellt, die Cole alle Wünsche von den Lippen abgelesen haben. VÖ: 9.2. >>>

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