Hobotalk – Homesick For Nowhere

Tim Hardin, Nick Drake, Crosby, Stills & Nash. Große Namen werden genannt, sobald die Rede auf Hobotalk kommt-im kleinen, verständnisinnig nickenden Kreis, versteht sich. Denn obwohl Marc Pilley der Welt schon zwei wundervolle, melodienselige, Folkrock-beseelte Alben geschenkt hat Beauty In Madness (könnte dieses Meisterwerk bittschön irgendwer wiederveröffentlichen? Danke!) und Notes On Sunset – sind der Schotte mit Filzhut und verfilztem Bart und die Seinen der überwältigenden Mehrheit der Platten kaufenden Menschheit immernoch kein Begriff. Ob sich das mit Homesick For Nowhere ändern wird, sei mal dahingestellt. Sicher ist nur: Hobotalk-Longplayer Nr. 3 ist nicht weniger als ein Juwel des Folk-informierten. um Traditionen wissenden (und sie auch verstehenden), avancierten Singer/Songwritertums, ein vollkommen knispelfreies Amalgam aus schwelgerischen Harmonien, wunderfeinem Gesang, catchy Refrains und einer erfrischenden Beschränkung auf das absolut Notwendige- in diesem Fall: Akustikgitarren, Klavier, Orgel, sachtes Schlagwerk und beizeiten auch vom Winde verwehte Streicher. Pilley, der große melancholische Romantiker, hat diesmal ein paar Gäste um sich geschart, die seine Passion für große Gefühle und lindes Pathos, für Melodien voller Herzblut und den ans Besessene grenzenden Glauben an das eigene Schaffen teilen: Chris Eckman und Carla Torgerson von den Walkabouts, Waterboys-Mastermind Mike Scott und Michael Weston King (ehedem bei den fabelhaften Good Sons) plus einige andere Geistesverwandte, die dieser Sammlung von zwölf Songs und fünf kurzen Interludes („Homesick Pt. 1“ bis „Homesick Pt. 5“ betitelt) die Lockerheit einer Jam-Session von guten Freunden bei Rotwein und Kerzenschein verleihen.

www.hobotalk.com